Der Iran ist unendlich weit mehr als Frauen im Tschador und fäustereckende Mullahs. Das Land ist eine der reichsten Kulturregionen der Welt. Von Persepolis über das Nationalmuseum in Teheran bis nach Isfahan und Schiras sind die Zeugnisse einer großen Geschichte zu bewundern. Genauso eindrucksvoll aber ist die grandiose Landschaft zwischen Golfküste und Kaspischem Meer und die Warmherzigkeit der Bewohner. Walter M. Weiss, der die Region seit vielen Jahren bereist, führt durch die Geschichte des Landes vom Großpersischen Reich über die Zeit der Abbasiden bis zur heutigen Islamischen Republik. Um der Eigenart des Landes gerecht zu werden, finden sich in der chronologischen Darstellung zahlreiche Exkurse zum sozialen und wirtschaftlichen Alltag, zu Religion und Mentalität. So werden, neben der historischen Information, die Faszination und der Charme eines Landes deutlich, dass eine kulturelle Vielschichtigkeit und Dynamik birgt, wie man sie sonst im Nahen und Mittleren Osten kaum findet.

Frühgeschichte und erste Hochkulturen
- Von den Ursprüngen bis zur protoelamischen Periode
- Die elamische Hochkultur
- Assyrer und Urartäer
- Die Meder

Die Antike
- Das Achaimenidische Großreich (Reichsgründer Kyros/ Kambyses II. und der Ägypten-Feldzug/ Dareios I./ Die Blüte eines Weltreiches/ Dauerkonflikt mit den Griechen)
- Alexander der Große und die Seleukiden (Ein Feldzug ohnegleichen/ Eroberer, nicht aber Unterdrücker/ Unruhezeit der Diadochen/ Eine kulturgeschichtliche Zäsur: der Hellenismus/ Hellenisierung auf Iranisch/
- Unter den Parthern (Ein Konglomerat aus Völkern, Staaten und Kulturen/ Toleranz als Stärke/ Im Dauerclinch mit Rom/ Drehscheibe zwischen West und Fernost)
- Unter den Sasaniden (Neue, alte kulturelle Größe/ Göttliche Macht/ Konkurrenz durch „Ketzer“: Mani und Mazdak/ Endlose Kriege in West und Ost / Blüte und Ende

Der Iran im islamischen Mittelalter
- Arabische Eroberung
- Die Ära der Omajjaden
- Buß- und Todesbereitschaft
- Das Kalifat der Abbasiden
- Frühislamische Regionaldynastien
- Die Samaniden und die „persische Renaissance“
- Ghaznawiden und Buyiden
- Unter türkisch-mongolischer Vorherrschaft (Aufstieg und Blüte der Seldschuken/ Choresm-Schahs und Rum-Seldschuken/ Ein Großwesir als Lichtgestalt/ Die Mongolen kommen!/ Das Reich der Il-Khane/ Pax Mongolica/ Die Timuriden)

Die Neuzeit – vom 16. bis ins 20. Jahrhundert
- Die Safawiden (Reichsgründer Ismail I./ Blütezeit unter Schah Abbas I./ Dekadenz und Niedergang/
- Afscharen- und Zand-Dynastie
- Die Kadscharen (Gescheiterte Reformen/ Tabalrevolte und Verfassungsrevolution/ Restauration und Bürgerkrieg
- Die Pahlavi (Der Erste Weltkrieg und seine Nachwehen/ Aufstieg und Regierungszeit Reza Khans/ Ein radikaler Modernisierer/ Ein gieriger Autokrat/ Krise und Generationenwechsel/ Konfliktthema Erdöl/ Die Mossadegh-Krise/ Soziale Krise und Gewaltherrschaft/ Die Weiße Revolution/ Ein „Märchenkönig“ auf Abwegen/

Iran heute – Die islamische Republik
- Das Vorspiel zur Revolution
- Die Islamische Republik
- Eine neue Verfassung
- Der Klerus übernimmt das alleinige Kommando
- Gnadenlose Gewaltherrschaft
- Die Botschaftsbesetzung und der Krieg gegen den Irak
- Khomeinis Erbe
- Ende des Revolutionsexports: die Rafsandschani-Ära
- Tauwetterphase unter Khatami
- Die Ära Ahmadinedschad
- Der Nuklearkonflikt
- Beachtliche Leistungsbilanz
- Wirtschaftliche und soziale Misere
- Die grüne Bewegung
- Ein Neuanfang?

Specials:
Iran oder Persien? – eine Sprachentwirrung
Zoroastrismus
Die Residenz von Persepolis
Nouruz
Qanate – Lebensadern unter Tage
Die Schia
Firdausi und sein „Shahnameh“
Avicenna
Nomadismus heute
Philosophie des Lichts
Tage der Trauer – das Aschura-Ritual
Hafis – der Alchemist der Worte
Babismus und Bahaitum
Persisches Theater – Erzählkunst und Bühnenpassionen
Ali Schariati und die „rote Schia“
Mullah – Ajatollah – Rahbar

Wer statt des oft üblichen rein descriptiven Charakters eines Reiseführers ( Stichwort : "Kunstdenkmalbeschreibung für Steinegucker" lieber eintaucht in die Ideen- und Kulturgeschichte eines Landes bzw. eines Volkes, der ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Mir hat das Buch den Blick auf dieses widersprüchliche, aber wunderbare Land geöffnet.
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Umfassende und kompakte Darstellung der komplexen Geschichte dieses noch geheimnisumwobenen Landes; absolut zu empfehlende Übersichtsdarstellung, die in dieser Form bisher nicht bekannt ist.
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Iran wird von Touristen erst seit einigen Jahren wieder verstärkt wahrgenommen. Widersprüchlichkeit ist der gemeinsame Nenner der Politik des Landes. Doch das ist die faktische Seite, die Seite, die von einer politischen Elite geprägt wird. Wer Iran bereist, lernt ein völlig anderes Land kennen. Ein Land, das seine unermesslichen Reichtümer dem Besucher bereitwillig darbietet. Um dieses Land gebührend bereisen zu können, braucht man Hilfestellung. Eine Hilfestellung wie dieses Buch.
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